Rotary-Projekt „Sprache verbindet“ wird von allen sechs Rotary Clubs im Vest unterstützt – ein Besuch am Willy-Brandt-Gymnasium

Das Projekt für die Sprachförderung von Kindern, das viele Rotary Clubs anbieten, gibt es auch im Vest Recklinghausen.

Als ein Leuchtturm kann das Willy-Brandt-Gymnasium in Oer-Erkenschwick hervorgehoben werden, wo besonders viele Scouts arbeiten und besonders viele Kinder in den Vorzug der „spielend leichten“ Förderung in der deutschen Sprache kommen.

Der Präsident des RC Datteln-Lippe, Georg von Bronk, stattete der Schule nun einen Besuch ab und ließ sich über die Meilensteine informieren. „Die Liste ist beeindruckend lang und liest sich als Erfolgsgeschichte“, urteilt er nach dem Gespräch mit den Aktiven vor Ort.

Claudia Huhn ist das derzeitige Gesicht und vor allem das Herz der rotarischen Sprachförderung am WBG, die sie zusammen mit Lehrer Moritz Böger auch für das kommende Schuljahr wieder organisiert. Schulleiter Michael Rieder ist stolz auf sein Team vor Ort: „Ich freue mich, dass die Schülerinnen und Schüler des WBG sich sozial engagieren, für die Gesellschaft und insbesondere für Kinder mit Sprachdefiziten. Die Anzahl der Teilnehmenden zeigt mal wieder, dass das soziale Miteinander am WBG großgeschrieben und gelebt wird.“

In den 13 Jahren seit Start des Projektes sind mehr als 200 Kinder mit Migrationshintergrund (seit 2015 zunehmend auch geflüchtete Kinder) in „eins-zu eins-Betreuung“ in der Familie von fast 160 „Scouts“ betreut worden.
Für das kommende Schuljahr sind gerade wieder 11 neue Scouts ausgebildet worden, die auf zwei alte Hasen aus der Oberstufe treffen.

Die Sprach-Scouts sind Lernende der Jahrgangsstufen 9-12/13. Sie werden in drei Schulungen von Claudia Huhn und dem ehemaligen Schulleiter des WBG, Christian Huhn, auf die spielerische Lernförderung vorbereitet. Jedem Scout steht ein erwachsener „Pate“ zur Seite, der bei Schwierigkeiten hilft. Pro Stunde erhalten die jungen Sprachhelfer 10 € für ihre Arbeit und Zeit. Die Familien kostet das 1:1-Lernangebot 4€. Die unterstützenden Rotarier geben derzeit 6€ pro Stunde dazu.

Am WBG können die Scouts auf eine Materialsammlung von Spielen, Büchern und ähnlichen sprachfördernden Materialien zurückgreifen. Als Ansprechpartner steht ihnen  Lehrer Moritz Böger zur Seite. Er organisiert auch die Anwerbung der neuen Scouts und ist teilweise bei den Schulungen dabei.

Die Erfolgsbedingungen und -geschichten: Die ersten der damals geförderten Kinder sind mittlerweile als Scouts tätig; eine ehemals als Scout Tätige ist mittlerweile Schulsozialarbeiterin. Sie unterstützt Familien dabei, ihre Kinder bei „Sprache verbindet“ anzumelden. Die hervorragende Zusammenarbeit mit beiden für die vier Grundschulen in Oer-Erkenschwick verantwortlichen Schulsozialarbeiterinnen ist ein zentraler Baustein für den langjährigen Erfolg dieses Projekts in Oer-Erkenschwick.

Zur Geschichte:

Nach dem Vorbild der Sprachförderprojekte der Rotarier in Iserlohn und Dortmund wurde durch die ehemalige Lehrerin Franziska Seitz im Herbst 2012 das Projekt auch in Oer-Erkenschwick ins Leben gerufen. Sie stellte die Verbindung zwischen den Rotary Clubs im Vest Recklinghausen und dem WBG in Oer-Erkenschwick her und koordinierte das Projekt „Sprache verbindet“ auf lokaler und Kreisebene. 

Von Seiten der Rotarier wird das Projekt durch „Die Rotary Clubs im Vest Recklinghausen e.V. – Sprache verbindet“ unterstützt. Vorsitzender des Vereins ist Dr. Reiner Groh, sein Stellvertreter ist Peter Altenburger, Schatzmeister ist Andreas Geilmann-Ebbert, der zeitgleich mit dem Projektstart in Oer-Erkenschwick „Sprache verbindet“ in Marl eingeführt hat. Auch am Theodor-Heuss-Gymnasium in Waltrop wird durch Mitschüler und -schülerinnen vielen Kindern bei der Verbesserung ihrer Sprachkompetenz geholfen.
Mehr Informationen: https://www.sprache-verbindet.net/

Fotos: R. Brautmeier

Foto 1 v.l.: Jonas Kleinert, Lena Malolepszy, Mia-Sophie Roth, Yasmin Khemilla, Claudia Huhn (Projektleiterin), Christian Huhn (ehemaliger Schulleiter und Projektleiter), Erik Stratmann, Daniel Klein, Michael Rieder (Schulleiter), Georg von Bronk (amtierender Präsident des Rotary Club Datteln-Lippe), Mattea Termeer, Moritz Böger (Lehrer am WBG), Mats-Hendrik Müller, Alexander Müller, Hanna Marie Robering, Irem Aslan, Imke Solbach, Sümeyra Eker

Foto 2 v.l.: Michael Rieder (Schulleiter des Willy-Brandt-Gymnasiums), Claudia Huhn (Projektleiterin), Moritz Böger (im Projekt ehrenamtlich mitwirkender Lehrer), Christian Huhn (ehemaliger Schulleiter und Projektleiter